Herzinsuffizienz besser kompensieren - Ärzte setzen eine winzige Herzpumpe bei Betroffenen ein

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2013

Menschen mit einer Herzinsuffizienz leiden an einer Schwäche des Herzmuskels. Da er sich nicht mehr kräftig ausdehnen und zusammenziehen kann, wird der Kreislauf nicht mehr ideal geregelt, sodass auch kleine Anstrengungen schon zur echten Belastung werden.

Bisher kann man Betroffenen vor allen Dingen durch betreuten Sport und unterstützende Medikamente helfen. Operationen sind zwar möglich, erfordern aber einen Eingriff am offenen Herzen und dies birgt für den Patienten enorme Risiken.

Wissenschaftler sind nun aber einen Schritt weitergegangen und haben eine neuartige Herzpumpe entwickelt, die ganz schonend in den Körper implantiert werden kann. Diese ist nicht größer als eine handelsübliche Mignon-Batterie und soll in der Lage sein, die Herzinsuffizienz bis zu einem gewissen Grad auszugleichen.

Da die Entwicklung sich bereits in Tests bewährt hat, wurde sie nun zum ersten Mal bei Menschen eingesetzt. Dafür musste nicht am offenen Herzen gearbeitet werden, denn das Gerät wird lediglich unterhalb des Schlüsselbeins eingepflanzt. Die künstliche Pumpe verfügt über eine Kanüle, die dann im linken Vorhof des Herzens platziert wird.

Die Durchführung bei 63 Patienten zeigte, wie gut sich die Auswurfsrate des Herzmuskels daraufhin besserte. Die Leistung war von 3,9 Litern gepumpten Blutes in der Minute auf 4,9 Liter gestiegen. Auch die Sauerstoffaufnahme war deutlich besser, was den Patienten den Alltag deutlich erleichterte.

Bei einem der 63 Patienten verbesserte sich durch die kleine Herzpumpe der Zustand derart, dass man das Implantat wieder entfernen konnte. Bei den übrigen muss die Pumpe allerdings dauerhaft in Betrieb bleiben und die Ärzte gehen davon aus, dass dies auch der Normalfall ist.

Nun ist bereits eine weitere Studie in Arbeit, bei der die künstliche Herzpumpe noch einmal verbessert werden soll, um das Einpflanzen noch leichter zu gestalten.