Herzinsuffizienz mit dem Schwangerschaftshormon Relaxin behandelbar?

Von Cornelia Scherpe
26. November 2012

Menschen mit angeborener oder erworbener Herzschwäche können bislang noch nicht hinreichend therapiert werden. Es gibt zwar Methoden, um ihr Herz zu entlasten und ihre Lebensqualität zu sichern, doch wirklich effektiv kann die Medizin die Schwäche noch nicht beseitigen. Dies könnten sich mit Relaxin in Zukunft ändern. Bei Relaxin handelt es sich um ein Hormon, das man bereits gut kennt, denn es handelt sich um ein Schwangerschaftshormon. Während bislang erprobte Medikamente wenig ausrichten können, hat man hier offenbar einen bisher unbekannten Helfer gefunden.

In der Untersuchung arbeitete man mit 1.161 Menschen, die aufgrund ihrer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Bei allen stellten die Ärzte extreme Atemnnot fest, zu hohen Blutdruck und eine so starke Belastung der Nieren, dass diese bereits leicht geschwächt waren. Man behandelte die Hälfte von ihnen nun spätestens nach 16 Stunden nach der Einweisung mit dem Hormon und beobachtete den weiteren Verlauf. Alle anderen erhielten nur ein Placebo und ansonsten die Standardversorgung.

Bereits nach durchschnittlich fünf Tagen hatte die Atemnot sich bei den Betroffenen gelegt. Die Verbesserung wurde mit 19,4 Prozent festgehalten. Auch alle anderen Werte besserten sich auffällig im Vergleich zur Kontrollgruppe, sodass in der Hormongruppe die Überlebensrate deutlich erhöht werden konnte. Nach sechs Monaten nach Studienbeginn waren in der Placebogruppe 65 Menschen verstorben, was 11,3 Prozent entspricht. Von den Hormontherapierten verstarben mit 42 Probanden aber nur 7,3 Prozent.

Das bedeutet, dass die Sterberate bei den Therapierten am Ende der Studie effektiv um ganze 37 Prozent gesunken war.