Herzschrittmacher könnten bald so klein wie ein Reiskorn sein

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2014

Die Medizin ist bereits sehr weit entwickelt und kann Menschenleben retten, wo früher jede Hilfe zwecklos gewesen wäre. Patienten mit einem Herzschrittmacher gehören in diese Kategorie.

Dennoch sind Forscher noch längst nicht am Ende mit ihrem Latein und entwickeln die Systeme immer weiter. Nun ist es Wissenschaftlern aus den USA gelungen, die Übertragung von Energie auch ohne Drähte möglich zu machen. Das bedeutet, dass ein Herzschrittmacher den benötigten Strom zum Betrieb künftig auf drahtlose Weise erhalten kann.

Risiko der Nebenwirkungen verringert sich

Dies wiederum heißt, dass die Schrittmacher an sich deutlich kleiner werden können. Bisher werden Sie mit normalen Batterien betrieben und diese kann man nur bedingt verkleinern. Ab einer gewissen Größe ist einfach nicht mehr genügend Leistung vorhanden. Das könnte sich jedoch ändern, wenn die Batterien an sich überflüssig werden.

Die Forscher geht davon aus, dass die Größe eines Reiskorns für künftige Schrittmacher ausreichend sein wird. Kleinere Herzschrittmacher bedeuten ein kleineres Risiko beim Einsetzen und dürften allgemein die potenziellen Nebenwirkungen verringern. Das Prinzip von der Stromversorgung ohne Draht dürfte auch auf andere medizinische Geräte übertragbar sein und macht das Implantieren im menschlichen Körper einfacher.

Nutzung von Mittelfeldwellen zur Überbrückung der Entfernung

Das derzeit noch in der Forschung befindliche Prinzip arbeitet mit elektromagnetischen Wellen. Diese Wellen kennt man natürlich schon länger, doch bisher waren sie für solche Zwecke nicht nutzbar, da sie nicht tief genug ins Gewebe vordringen konnten.

So lassen sich bei Gehörlosen zwar Cochlea-Implantate mit Energie versorgen, doch Schrittmacher im Herzen sitzen zu tief. Das Problem der Distanz will man jedoch mit den sogenannten "Mittelfeldwellen" lösen. Laut der US-Forscher können diese bis an jede Stelle des Körpers dringen. Ein erster Herzschrittmacher-Prototyp wurde bereits entwickelt und einem Versuchstier eingesetzt. Bei dem Kaninchen funktionierte er zufriedenstellend.