Hilfe bei Medikamentenunverträglichkeit: Immer häufiger wird vorab auf Allergien getestet

Von Nicole Freialdenhoven
6. Mai 2014

Reagierten Patienten allergisch auf genau die Wirkstoffe, die ihnen bei einer schweren Erkrankung helfen sollen, blieb ihnen früher kaum eine andere Wahl als die allergischen Reaktionen in Kauf zu nehmen.

Selbst wenn es sich um Probleme wie Herzrhythmusstörungen oder Nierenprobleme handelte, die bei manchen Menschen durch Antibiotika ausgelöst werden. Doch mittlerweile hat die moderne Medizin große Fortschritte im Bereich der Medikamentenunverträglichkeit gemacht und kann immer häufiger Alternativen anbieten.

Von Allergien gegen bestimmte Arzneimittel wie Antibiotika sind etwa sieben Prozent aller Menschen betroffen: Ihr Immunsystem betrachtet den Wirkstoff als "Feind" und reagiert mit zahlreichen Symptomen von Schnupfen über Bauchschmerzen und Durchfall bis zu Atemnot oder Hautausschlägen.

Neuste Fortschritte der Medizin

Mittlerweile werden in immer mehr Kliniken Provokationstests durchgeführt, bei denen im Verdachtsfall unterschiedliche Medikamente ausprobiert werden können.

In manchen Fällen ist auch eine sogenannte Toleranzinduktion möglich, bei der das Medikament zunächst in winzigen Dosen verabreicht wird, ehe sich der Körper nach und nach an höhere Dosen gewöhnt ohne mit Abwehrmaßnahmen zu reagieren.

Bei ersten Medikamenten wie dem HIV-Präparat Abacavir ist es sogar schon möglich, Patienten vorab auf eine allergische Reaktion zu testen und im Bedarfsfall alternative Medikamente einzusetzen.