Hirnaktivität bei Ungeborenen mit MRT messbar: Frühzeitige Diagnose von Störungen möglich

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juni 2013

Dank der Magnetresonanztomografie (MRT) ist es nun möglich, schon die Gehirnströme ungeborener Kinder im Mutterleib zu untersuchen. Damit können Ärzte schon vor der Geburt Probleme bei der funktionellen Entwicklung des Gehirns erkennen und so Eltern in vielen Verdachtsfällen die Angst nehmen, das mit ihrem Kind etwas nicht in Ordnung sein könnte.

Die neue Technik der MedUni wurde nun im Rahmen des "Ultrasound meets Magnetic Resonance"-Kongresses und des Kongresses der European Society of Magnetic Resonance in Neuropediatrics in Wien vorgestellt.

Hintergrund ist eine neue Studie, bei der Mediziner feststellten, dass schon ungeborene Kinder über sogenannte Resting State Netzwerke im Gehirn verfügen. Dabei handelt es sich um Netzwerke aus Nerven, die im Gehirn sowohl motorische Vorgänge als auch das Denken steuern. Im Ruhezustand befinden sich diese Netzwerke gewissermaßen im Stand By-Betrieb.

Durch Stimulierung der Hirnaktivität können die entsprechenden Ströme per MRT gemessen und überprüft werden. So kann bereits im Mutterleib festgestellt werden, ob sich das Gehirn des Kindes korrekt entwickelt oder ob möglicherweise Störungen vorliegen.