Hirnjogging nur in der Jugend sinnvoll: Training hilft im Alter kaum noch
Regelmäßiges Hirnjogging ist vor allen Dingen bei älteren Menschen in aller Munde. Es ist allgemein bekannt, dass damit das Gedächtnis so lange es geht erhalten bleiben soll. Auch die allgemeine Denkleistung soll auf diese Weise trainiert werden, damit das Gehirn nicht "einrostet".
Forscher untersuchten Wirkung von Hirnjogging
Aktuellen Erkenntnisse zufolge bringt das gepriesene Hirnjogging im Alter aber kaum noch etwas. Es wirkt nur, wenn man es in jungen Jahren regelmäßig betreibt und so das Gehirn langfristig stärkt. Zu diesem unschönen Ergebnis kam eine Studie aus Berlin.
Die deutschen Forscher hatten 204 Probanden untersucht. 101 davon waren noch jung und befanden sich zwischen 20 Jahre bis 31 Jahren. Die andere Gruppe setzte sich aus 103 Senioren zwischen 65 Jahren und 80 Jahren zusammen. Alle wurden nun täglich für ganze 90 Minuten mit verschiedenen Aufgaben versorgt, die zum Beispiel das Gedächtnis oder die Geschwindigkeit der Wahrnehmung testen. Dies wurde für 100 Tage mit vergleichbaren Aufgaben wiederholt, sodass jeder 100 Testläufe hatte.
Neue Gedächtnis-Übungen halfen den jungen Probanden
Zudem hatte man 44 junge und 39 ältere Teilnehmer, die nichts machen mussten und daher als Kontrollgruppe dienen konnten. In beiden Gruppen zeigte sich zunächst ein erfreuliches Ergebnis. Unabhängig vom Alter nahm die Leistung der Gehirne mit der Zeit zu. Das viele Training zeigte also einen guten Nutzen. Nun testete man aber, ob sich die Gehirne gegenüber den untrainierten Probanden auch dann verbessert hatte, wenn nicht immer die gleichen Aufgaben gestellt wurden.
Andere Aufgaben der Wahrnehmung hatten weder bei den jungen noch bei den alten Trainierten das Gehirn besser werden lassen. Neue Gedächtnis-Übungen dagegen hatten zumindest bei den jungen Probanden mit Training eine Veränderung bewirkt. Sie konnten sich nun auch neue Sachverhalte besser merken. Dieser Effekt war bei den Senioren leider nicht eingetreten.