Hochfrequenzbeatmung bei Frühchen: Die Methode hat keine langfristigen Nebenwirkungen

Von Cornelia Scherpe
28. März 2014

Kinder, die zu früh geboren werden, sind oft noch nicht komplett entwickelt und müssen daher auf der Frühchenstation besonders intensiv betreut werden.

Durchführung einer Hochfrequenzbeatmung

Ist die Lunge noch nicht komplett ausgebildet, wird in diesem Zusammenhang auf manchen Stationen auch eine Hochfrequenz­beatmung durchgeführt. Dabei wird ein geringer Überdruck erzeugt und so ein "Hecheln" bei der Atmung. Das bewirkt, dass die Kinder nicht die Fähigkeit zum tiefen Atmen benötigen und dennoch alle Lungenbläschen genügend Sauerstoff erhalten. Dabei kommt es zu einer Atemfrequenz von rund 900 Bewegungen in jeder Minute. Das flache Atmen reicht so vollkommen und die Hochfrequenz­beatmung kann eingestellt werden, sobald der Körper von allein tief atmen kann.

Kritiker fürchten dabei Langzeitschäden und raten lieber zur konservativen Beatmung.

Beatmung hat keine nachteilige Auswirkung auf die Gesundheit

Eine Studie aus Großbritannien wollte ermitteln, ob diese Form der Beatmung wirklich irgendwelche späteren Nachteile für die Kinder hat. Die gute Nachricht: Nein, die Kinder haben keine Spätfolgen zu befürchten.

An der Untersuchung hatten 797 Eltern mit ihren Frühchen teilgenommen. Dabei wurden zwei Gruppen gebildet und rund die Hälfte erhielt die Hochfrequenz­beatmung. Bei den übrigen Kindern führte man eine Standardbetreuung mit normaler Beatmung durch. Zwölf Jahre später konnte man immerhin noch auf die Daten von 319 Kindern zurückgreifen. Die übrigen waren für die Forscher nicht mehr erreichbar. Bei allen verbliebenen Teilnehmern wurde aber schnell deutlich, dass die Hochfrequenz­beatmung den Kindern nicht geschadet hatte. Vielmehr war das Gegenteil der Fall.

Gerinfügige bessere Schulleistungen

Ein Lungenfunktionstest ergab, dass es den damals so beatmeten Kindern im Vergleich zu jenen mit der Standardtherapie besser ergangen war. Die kleinen Atemwege waren besser belüftet. Zudem zeigten die Kinder der ersten Gruppe mit damaliger Hochfrequenz­beatmung bessere Schulleistungen. Der Unterschied war allerdings relativ klein. Aus beiden Gruppen hatten rund die Hälfte der Kinder laut Lehrermeinung einen Förderbedarf.