Hochspannungsleitungen und Krebs: Forscher bestätigen vermehrte Fälle von Leukämie
Suche nach Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Nähe zu Hochspannungsleitungen
Kaum ein Mensch möchte in der Nähe einer Hochspannungsleitung wohnen. Neben dem ästhetischen Aspekt sorgen sich viele auch um mögliche gesundheitliche Folgen.
Die erzeugten elektromagnetischen Felder könnten durchaus den menschlichen Körper beeinflussen, so die Theorie. Britische Forscher wollten nun endlich verbindliche Aussagen treffen und untersuchten die Auswirkungen der Hochspannungsleitungen in einer großen Studie mit 53.515 Menschen.
Zusammenhang oder Zufall?
Alle litten an Krebs und waren zwischen den Jahren 1968 und 2008 geboren worden. Die Forscher ermittelten, wie nah diese Patienten an einer Hochspannungsleitung gelebt hatten. Das unerfreuliche Ergebnis: Ganze 7.347 Krebspatienten lebten weniger als 600 Meter von einer solchen Leitung entfernt.
Anscheinend gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen den Masten und dem Auftreten von Krebs. Besonders gehäuft waren die Fälle bei jenen, in den 1960ern und den 1970ern in der Nähe von Hochspannungsleitungen gelebt hatten. Dennoch betonen die Forscher, dass man es sich nicht zu leicht machen darf. Immerhin gab es auch etliche Krebsfälle, die fernab der Hochspannungsleitungen auftraten. Für sie kann man die magnetischen Felder nicht verantwortlich machen.
Krebs durch Ionisierung der Schadstoffe?
Kritiker betonen sofort, es sei denkbar, dass ionisierte Schadstoffe aus der Region der Hochspannungsleitungen über den Wind transportiert worden waren. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der "Corona-Ionen-Hypothese". Diese geht davon aus, dass die Hochspannungsleitungen die Schadstoffe in der Luft ionisieren und damit krebserregend machen.
Gegen diese Annahme spricht laut den britischen Forschern jedoch die Tatsache, dass in ihrer Studie auch die Windrichtung berücksichtigt worden war. Es gab dabei keinen Zusammenhang. Sie sagen daher nur, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen Leukämie und Hochspannungsleitungen gibt, die derzeitigen Erklärungsversuche aber noch unzureichend sind.
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