Hoffnungen für die Gentherapie: "Dornröschen" ist Molekül des Jahres

Von Laura Busch
28. Januar 2010

Genetik kann auch romantisch sein: Weil ein Molekül seit etwa 20 Millionen Jahren im Genpool von Fischen geschlummert hatte, nannten die Forscher vom Max-Delbrück-Centrum (MDC) in Berlin, die das Gen reaktiviert hatten, es kurzerhand "Dornröschen". Das springende Gen (Transposon) ist von einer internationalen Jury jetzt zum Molekül des Jahres 2009 gewählt worden.

Mithilfe sogenannter Springgene können sich Genome über lange Zeiträume hinweg verändern. Sie machen quasi Evolution erst möglich. Konkret schleust das Transposon Gene in Stammzellen sowie Vorläuferzellen ein und verbaut diese in den vorhandenen Erbanlagen. Die Wissenschaft erhofft sich von dem Dornröschen-Molekül große Fortschritte auf dem Gebiet der Gentherapie.