Hohe Vertrauenswürdigkeit bei älteren Menschen

Von Max Staender
6. Dezember 2012

Im Gegensatz zu jüngeren Menschen vertrauen Senioren fremden Menschen wesentlich schneller, was laut Forschern der Universität von Kalifornien in Los Angeles unter anderem an deren niedrigeren Gehirnaktivität liegt.

Bei einem Experiment mit Teilnehmern im Alter von 20 bis 84 Jahren wurden den Probanden Fotos von Menschen gezeigt, woraufhin sie nach deren Vertrauenswürdigkeit befragt wurden. Besonders die Senioren stuften die Gruppe der "nicht-vertrauenswürdigen Personen" zu positiv ein.

In einem weiteren Versuch wurden die Teilnehmer während der Beurteilung der Fotos in einen Magnetresonanztomographen gesteckt, sodass die Forscher deren Gehirnaktivität verfolgen konnten.

Hier zeigte sich gerade bei den jüngeren Teilnehmern im Gegensatz zu den Senioren eine große Aktivität in der so genannten anterioren Insula, sobald sie sich die wenig vertrauenswürdigen Gesichter anschauten. Dieses Gehirnareal spielt vor allem bei der Risikobewertung sowie bei Abneigungsgefühlen eine zentrale Rolle, sodass dieses Frühwarnsystem bei älteren Menschen wesentlich schwächer ist.