Hoher Pornokonsum lässt Gehirn schrumpfen - Belohnungszentrum gestört

Von Nicole Freialdenhoven
23. Juli 2014

Das Internet macht den Zugang zu kostenlosen Pornofilmen leicht. So leicht, dass immer mehr Menschen eine Online-Sexsucht entwickeln und täglich Stunden am Computer verbringen um Pornos anzusehen. Forscher des Max Planck-Institutes für Bildungsforschung und der Charité Berlin wollten nun konkret wissen, welche Effekte ein hoher Pornokonsum auf das Gehirn hat und ließen dazu 64 gesunde Männer zwischen 21 und 45 Jahren an einer Studie teilnehmen.

Studie untersucht Zusammenhang zwischen verkleinertem Schweifkern und Pornokonsum

Die Probanden mussten zunächst per Fragebogen Auskunft über ihren Pornokonsum geben und weitere Fragen zu potenziellen anderen Süchten und Depressionen beantworten. Anschließend wurden ihre Gehirne mit Hilfe von MRT-Volumetrie und fMRT gemessen. Dabei stellten die Forscher einen Zusammenhang zwischen sehr hohem Pornokonsum und deutlich verkleinertem Schweifkern (nucleus caudatus) fest. Der Schweifkern macht Teil des Belohnungssystems im Gehirn aus.

Weiterhin stellten die Forscher fest, dass bei dieser Gruppe weit weniger Aktivität im linken Putamen zu sehen war, wenn sie Pornos betrachteten - scheinbar waren diese Männer durch den hohen Konsum bereits abgestumpft und konnten nicht mehr so leicht erregt werden.

Nicht klar ist jedoch, ob der hohe Pornokonsum das Gehirn schrumpfen lässt, oder ob ein angeborener kleiner Schweifkern dazu führt, dass diese Männer stärkere Reize benötigen und entsprechend viele Pornos konsumieren.