Pornosucht gibt es tatsächlich

Von Melanie Ruch
16. Januar 2013

Nach dem Geständnis von Patrick Nuos Pornosucht im RTL-Dschungelcamp, fragen sich viele, ob dies wieder einmal nur eine geschickte PR-Masche ist. Doch die Sucht nach Sexfilmen gibt es tatsächlich.

Psychologen und Neurologen beschäftigen sich schon seit Jahren intensiv mit diesem Thema. Auch an der Universität in Gießen läuft derzeit eine Studie, in der die Gehirne von Sexsüchtigen im Kernspintomographen genauestens untersucht werden. Während die Probanden Pornos schauen, wird die Aktivität in ihren Gehirnen untersucht. Die Aufnahmen zeigen, dass beim Porno-Schauen vor allem das Belohnungszentrum sehr aktiv ist, wie es auch bei allen anderen Suchterkrankungen der Fall ist.

Pornos werden von den meisten Suchtgefährdeten geschaut, um Langeweile und Frust im Alltag zu entfliehen. Dieses Verhalten kann sich bereits im frühen Teenageralter entwickeln. Irgendwann wird das Gehirn auf die Sexfilmchen konditioniert, sodass bereits kleinste Anreize das Verlangen nach Pornos auslösen können.

Nicht nur Beziehungen leiden extrem unter der Sucht, da der Partner und die Beziehung im Allgemeinen meist vernachlässigt werden. Auch im Beruf kann es Probleme geben. Als eigenständige Diagnose ist die Sexsucht bislang jedoch nicht anerkannt. Helfen kann nur eine Therapie.