Hormon Prostaglandin 2 verursacht Haarausfall

Von Cornelia Scherpe
23. März 2012

Forscher haben nun entdeckt, dass bei vielen Männern mit Haarausfall genau ein Hormon Schuld an deren lichten oder kahlen Stellen ist. Der Botenstoff "Prostaglandin 2" bremst offenbar das Wachstum der Haare.

Zwar kennt man die Gruppe der Prostaglandine schon in der Medizin, allerdings war bisher nicht bekannt, dass eines der Hormone wie eine Bremse auf das Wachstum der Haare wirkt. Doch Männer mit einer hohen Produktion dieses Hormons können sich in der Regel bereits in jungen Jahren von ihren Haaren verabschieden. Die Haarbildungszellen stellen unter dem Einfluss des Botenstoffes einfach ihre Arbeit ein.

Entdeckt hatte man dies, nachdem man einigen Männern kleine Zellproben aus der Kopfhaut entnommen hatte. Manche der Probanden hatten noch ganz dichtes Haar, andere dagegen waren schon komplett kahl. All jene ohne Haare hatten extrem viel Prostaglandin 2 in ihren Zellen. Entnahm man bei diesen Menschen eine weitere Probe von einer Stelle, die noch mit Haar bedeckt war, fand man in diesen Zellkulturen dagegen nur durchschnittlich viel des Hormons. Dies belegt die zentrale Rolle von Prostaglandin 2 beim Wachsen der Haare.

Diese neue Erkenntnis könnte entscheidend für eine Therapie gegen den genetisch bedingten Haarausfall sein. Könnte man eine Blockade des Hormons finden, so würde das Wachstum der Haare nicht mehr gehemmt werden und der Haarausfall müsste aufhören, beziehungsweise sich vielleicht umkehren lassen. In der Medizin gibt es auch bereits Substanzen, die die Rezeptoren für Prostaglandin blockieren können. Studien müssen nun zeigen, ob man so wirklich den Haarausfall abwenden kann.