Hornhauttransplantationen am Auge in Zukunft ohne Kortison? Azithromycin erfolgreich getestet

Von Nicole Freialdenhoven
15. Juli 2014

Bei einer Infektion der Augen erhalten Betroffene häufig Augentropfen mit dem Antibiotikum Azithromycin. Dieser Wirkstoff kann möglicherweise in Zukunft auch bei Hornhauttransplantationen eingesetzt werden, berichten Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Bislang werden die Patienten nach einer erfolgreichen Transplantation mit Kortison behandelt, wenn es zu einer Abstoßungsreaktion des Auges kommt. Allerdings ist der Einsatz von Kortison nicht ganz ungefährlich, da das Mittel die Infektionsgefahr erhöht oder sogar die Transparenz der frisch transplantierten Hornhaut gefährdet.

Das Antibiotikum Azithromycin hilft auch bei Entzündungen

Mit dem Antibiotikum Azithromycin wurde nun möglicherweise eine bessere Alternative gefunden. Das Mittel wird derzeit vor allem bei Bindehautentzündungen und Infektionen eingesetzt, doch Forscher fanden heraus, dass es nicht nur eine antibiotische Wirkung hat, sondern auch bei Entzündungen hilft.

Erste Experimente mit Ratten lieferten positive Ergebnisse zur Wirksamkeit von Azithromycin nach einer Hornhauttransplantation. Allerdings müssen nun zunächst klinische Studien und erste Tests mit menschlichen Patienten erfolgen, ehe das Mittel allgemein eingesetzt werden kann.