Hotelportale - immer mehr Hotels setzen auf günstige Direktbuchung

Von Dörte Rösler
12. Juni 2014

Buchungsportale im Internet machen es Reisenden leicht: Sie haben alle Informationen und Preise im Überblick, können bequem per Mausklick buchen und zahlen.

Viele Hoteliers klagen jedoch über hohe Provisionen und Preisklauseln, die das Vermieten unrentabel machen. Gerade kleinere, inhabergeführte Hotels, die anfangs von den Portalen profitierten, ziehen sich zurück.

Das Problem mit den Hotelportalen

Der Aufstieg der Hotelportale schien zunächst auch die kleinen Anbieter mit nach oben zu ziehen - sie konnten durch die Online-Präsenz mehr Gäste auf sich aufmerksam machen. Rund 90 Prozent aller deutschen Betriebe sind inzwischen bei mindestens einem der Portale vertreten.

Je mehr Anbieter sich den Zimmervermittlern anschließen, desto geringer ist jedoch der Vorteil für den Einzelnen. Die Konkurrenz drückt die Preise - und von den geringen Einnahmen noch Provisionen abzuführen, ist da für viele Hoteliers zu viel. Sie ziehen sich von den Portalen zurück. Prominentes Beispiel ist Eugen Block, dessen Hamburger Grand Elysée nach eigenen Angaben fast eine Million Euro pro Jahr an Provision zahlen sollte.

Der Trend geht deshalb zur eigenen Online-Vermarktung - ob mit der Hotelwebsite oder regionalen Plattformen. Auch für Reisende könnte die Direktbuchung zunehmend attraktiv werden: Seit das Bundeskartellamt die Bestpreisklausel für rechtswidrig erklärt hat, können Hoteliers ihre Zimmer auf der eigenen Webseite günstiger vermieten als bei den Portalen.

Nun müssen die Buchungsportale versuchen, ihre Kunden zu halten. Sie versuchen es mit verbesserter Technik, Vorteilen bei der Stornierung oder Apps für Lastminute-Rabatte.