Hüftdysplasie - Reha-Maßnahmen können eine Operation hinauszögern
Bei einer Fehlstellung der Hüfte - Mediziner sprechen von einer Dysplasie - liegt der Schenkelkopf nicht sicher in der Hüftpfanne des Beckens. Es kommt zu Beschwerden, die sich in starken Schmerzen zeigen können. Solche Fehlstellungen treten meist bereits bei Ungeborenen auf, wenn sie es nicht schaffen, sich von der Beckenendlage in die Kopflage zu drehen.
Doch die Dysplasie kann auch angeboren sein. Eine Röntgenuntersuchung zeigt, ob so eine Fehlstellung vorliegt. Wird die Fehlstellung innerhalb der ersten drei Lebensmonate nicht erkannt bzw. behandelt, bekommt die Hüftpfanne eine unnatürliche Form, die im Laufe der Zeit zu Beschwerden führt.
In vielen Fällen ist die Operation der Hüfte bei einer Dysplasie der letzte Ausweg. Doch so ein Eingriff belastet den Körper sehr stark und ist eine künstliche Hüfte notwendig, sollten Patienten wissen, dass diese nach 12 bis 15 Jahren erneuert werden muss. Ärzten zufolge sollte man einem Menschen jedoch nicht mehr als zwei solcher Operationen zumuten, sodass es gilt, diese so weit wie möglich hinauszuzögern.
Damit das Hüftgelenk wieder beweglicher gemacht werden kann, empfiehlt es sich, auf eine Kombination aus einer gezielten Bewegungstherapie und besonderen Massagetechniken zu setzen. So können Verspannungen gelöst und verkürzte Muskeln gedehnt werden. Um die Stabilität des Gelenks beizubehalten und einen vorzeitigen Verschleiß des Knorpels zu verhindern, sollten Patienten auch zu Hause verschiedene Übungen durchführen. Es kann schon hilfreich sein, auf spezielle Einlegesohlen zu setzen.
Was die sportliche Betätigung angeht, gibt es einige Sportarten, die sich bei einer Dysplasie empfehlen, da sie die Hüfte kaum belasten. Dazu zählen vor allem Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking. Auf Sport mit Stoßbelastungen, schnellen Bewegungen oder Drehungen sollte jedoch verzichtet werden. Golf, Joggen oder Tennis und Badminton sind also ungeeignete Bewegungsmethoden.