Hyperkaliämie regulieren: ein Mineral soll gegen den Kaliumüberschuss helfen

Zirconium-Cyclosilikat konnte in einer Studie den Kaliumspiegel bei Patienten mit Hyperkaliämie senken

Von Cornelia Scherpe
24. November 2014

Menschen, die chronisch zu viel Kalium im Blut haben, leiden an der sogenannten Hyperkaliämie. Diese Elektrolytstörung kann unbehandelt sogar lebensgefährlich werden, weshalb Betroffene sich in Therapie begeben sollten.

Probleme durch erhöhte Kaliumwerte

Gerade wenn die Patienten zusätzlich an Diabetes oder einer Herzschwäche leiden, wird Kalium zum Problem. Der Überschuss kann die wichtigen Medikamente wie ACE-Hemmer in ihrer Wirkung einschränken und dadurch zu weiteren Problemen führen. Doch eine Behandlung der Hyperkaliämie ist oft alles andere als leicht.

Neuer Therapieansatz

Bei manchen Patienten können Austauscherharze zum Einsatz kommen, doch die wirken nicht immer stark genug. Andere Menschen vertragen diese künstlichen Wirkstoffe überhaupt nicht. Eine neue Therapie soll all diesen Patienten helfen.

Dafür möchte man das Mineral "Zirconium-Cyclosilikat" zum Einsatz bringen und das Kalium im Blut auf diese Weise senken. Belegt wurde die Wirkung bereits in einer Studie mit 258 Patienten. Sie kamen aus den USA, Südafrika und Australien und litten an Hyperkaliämie.

Placebokontrollierte Studie zur Senkung des Kaliumspiegels

Zunächst erhielten alle Teilnehmer drei mal am Tag Zirconium-Cyclosilikat und zwar je zehn Gramm. 237 der Patienten konnten daraufhin ihren Kaliumspiegel erfolgreich senken.

Diese Menschen wurden weiter behandelt und zwar entweder mit fünf Gramm, zehn Gramm, 15 Gramm, oder nur noch einem Placebo. Bei allen Patienten, die weiterhin Zirconium-Cyclosilikat eingenommen hatten, blieb der Schutz vor hohen Kaliumwerten weitgehend bestehen.

Kaliumwerte sinken proportional zur Einnahmemenge

Er lag jedoch umso höher, je mehr des Minerals der Patient bekommen hatte: bei 80 Prozent, 90 Prozent und 94 Prozent. In der Placebogruppe dagegen kam man nur noch auf 46 Prozent.

Die Studie hatte jedoch auch eine Schattenseite. Am 18 Tag der Therapie verstarb ein Teilnehmer. Die Diagnose war ein Herzinfarkt. Dieser Patient hatte die zweithöchste Dosis an Zirconium-Cyclosilikat erhalten. Derzeit wird geprüft, ob es einen Zusammenhang zur Einnahme gibt; die Ärzte bezweifeln dies jedoch.