Gefährliches Salz: Sowohl zu viel als auch zu wenig Natrium erhöht die Sterblichkeit

Von Cornelia Scherpe
15. August 2014

Die meisten Deutschen nehmen viel zu viel Salz über die Nahrung auf. Über die Gefährlichkeit dieses Überangebotes wird immer wieder gesprochen. Der aktuelle Konsumdurchschnitt von drei bis sechs Gramm Natrium am Tag ist vielen Ärzten noch viel zu hoch.

Das Salz als unberechenbarer Gesundheitsfaktor

Mehrere Leitlinien sprechen von einer Grenze von drei Gramm Natrium am Tag. Diesen Wert erreichen aber gerade einmal vier Prozent der Menschen weltweit. Salz ist schlicht und ergreifend überall und oft versteckt in Wurst oder Fertigprodukten.

Doch nicht nur ein Überangebot von Salz stellt ein Gesundheitsrisiko dar, sondern auch der Mangel. Genau das macht Natrium so gefährlich, denn nur wer eine gute Balance hat, ist wirklich auf der sicheren Seite.

Eine aktuelle Studie hat nun ermittelt, in welchen Grenzen man sich im Idealfall bewegen sollte. Dafür analysierten die Forscher Urinproben von rund 100.000 Freiwilligen. Durch den Morgenurin konnte man erkennen, wie viel Natrium ausgeschieden wird und entsprechend berechnen, wie viel über die Nahrung aufgenommen wurde.

Kalium als Schutz gegen Salz

Zugleich bestimmte man den Kaliumwert. Kalium ist ein wichtiger Mineralstoff, der für die Zellgesundheit entscheidend ist. Im Schnitt scheidet laut der Studie jeder Erwachsene 2,12 Gramm Kalium und ganze 4,93 Gramm Natrium aus.

Dabei stellten die Forscher ferner fest, dass die hohen Salzmengen unmittelbar mit dem Blutdruck zusammenhingen. Je mehr Salz vorhanden war, desto höher stieg der Blutdruck. Im Durchschnitt kletterte der systolische Blutdruck um 2,11 mm Hg und der diastolische und 0,78 mm Hg mit jedem weiteren Gramm an Salz. So stieg auch die Sterblichkeit mit den Jahren.

Die Rate an Herz-Kreislauf-Problemen stieg aber auch, wenn weniger als 3 Gramm Salz ausgeschieden wurden. Interessant war, dass die Gefahr für den Blutdruck umso größer war, je niedriger zugleich der Kaliumwert lag. Hohes Kalium diente dagegen als Schutz.