Hypertonie ist und bleibt größter Risikofaktor für alle Herz-Kreislauf-Leiden

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2014

Der Arzt spricht von der "arteriellen Hypertonie" und umgangssprachlich sagt man "Bluthochdruck". Gemeint ist ein erhöhter Blutdruck, der nicht durch vorübergehenden Stress oder Medikamente entstanden ist. Dieser Hochdruck ist chronisch.

Definiation eines systolischen und diastolischen Blutdrucks

Laut offizieller WHO-Definition spricht man dann von einer Hypertonie, wenn der systolische Blutdruck bei mindestens 140 mmHg liegt, oder aber der diastolische Blutdruck mindestens 90 mmHg beträgt. Der systolische Blutdruck bezeichnet den maximalen Druck, mit dem der Herzmuskel das Blut in die Gefäße pumpt. Der diastolische Blutdruck dagegen ist der niedrigste Druck, der bei der Entspannung entsteht, während sich die Herzkammern für das nächste Blutpumpen zusammenziehen.

Schon lange ist bekannt, dass der erhöhte Blutdruck dringend gesenkt werden muss, damit er keine Langzeitschäden anrichtet. Durch ihn leiden sonst die Gefäße und das Risiko auf alle Formen von Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen steigt stark an.

Studie zur Einschätzung des Risikos für Herz-Kreislauf-Beschwerden

Eine aktuelle Studie hat dies erneut bestätigt. Die Forscher führten sie aber nicht nur durch, um altes Wissen zu bestätigen, sondern um das genaue Risiko für die einzelnen Herz-Kreis­lauf-Leiden zu bestimmen. Dafür durften sie die Daten der CALIBER-Datenbank nutzen und hatten so 1,15 Millionen Patientenfälle zur Analyse.

Im Schnitt hatte sich der Beobachtungszeitraum über 5,2 Jahre erstreckt und die Männer und Frauen hatten an einer arteriellen Hypertonie gelitten. War der diastolische Blutdruck dauerhaft zu hoch, so hatten die Patienten vor allen Dingen ein hohes Risiko für abdominale Aortenaneurysmen. Das bedeutet, dass in der Hauptschlagader im Bauchbereich ein Aneurysma vorhanden ist, das durch den Bluthochdruck reißt. In vielen Fällen bedeutet dies den Tod durch die inneren Blutungen. Ist es dagegen der systolische Blutdruck, der immer zu hoch ist, ist das Risiko für eine Angina pectoris stark erhöht.