Hysterie - Eine Erkrankung, die Ärzte als histrionische Persönlichkeitsstörung bezeichnen

Von Cornelia Scherpe
29. Mai 2013

Das Wort "Hysterie" ist heute sehr negativ belegt, da man lange Zeit davon ausging, dass es sich dabei um eine zu starke Gefühlsbetontheit bei Frauen handelt. Dieses Bild hat sich so stark im Kopf vieler Menschen festgesetzt, dass sie noch immer diese Definition glauben.

Aus medizinischer Sicht handelt es sich dabei allerdings um etwas völlig anderes. Der wissenschaftliche Begriff für die Krankheit lautet "histrionische Persönlichkeitsstörung". Sowohl Männer als auch Frauen können von dieser Störung betroffen sein.

Für die Umwelt äußert sich das Leiden vor allen Dingen durch das offenbar starke Bedürfnis, von anderen Menschen Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen. Die Patienten sind sehr emotional und wirken oft wie Schauspieler auf einer Theaterbühne. All das tun sie allerdings aus einem sehr traurigen Grund heraus: Sie sind verängstigt und leiden an Minderwertigkeitskomplexen.

Oft liegt ein Trauma aus der Kindheit zugrunde und die Menschen haben an sich selbst viel zu hohe Erwartungen. Sie suchen daher ständig nach Bestätigung und neigen im Verhalten zur Überkompensation. Es gibt allerdings viele verschiedene Schweregrade der Hysterie. Bei vielen Betroffenen ist gar kein medizinisches Eingreifen nötig, da die Kranken ihr Selbstwertproblem meist so kompensieren können, dass sie sich und ihrem Umfeld keinen Schaden zufügen.

Leiden jedoch die Beteiligten unter den Verhaltensweisen, so sollte Hilfe gesucht und auch in Anspruch genommen werden. Der Gang zu einem Psychologen kann dabei helfen, die eigentliche Probleme hinter dem Schauspiel zu erkunden und Wege zu finden, damit besser umzugehen. Neue Verhaltensmuster können sich langsam etablieren, sobald die waren Probleme im Bewusstsein der Hysteriker angekommen sind.