Voller Überzeugung in die Castingshow-Blamage: Warum sich viele selbst überschätzen

Von Nicole Freialdenhoven
3. April 2014

Der Mensch tut sich schwer damit, seine eigenen Fähigkeiten und Talente richtig einzuschätzen: Die einen halten sich für weit unfähiger als sie sind, während die anderen zur Selbstüberschätzung neigen.

Gerade letzteres wurde in den letzten Jahren durch die vielen Castingshows im Fernsehen verdeutlicht, wo sich vollkommen talentfreie, aber enorm von sich selbst überzeugte Kandidaten vor der Jury und dem Publikum vor den Bildschirmen lächerlich machen durften. So mancher wird sich gefragt haben, was in aller Welt sich diese Menschen wohl dabei gedacht haben.

Fehleinschätzung bei allgemeinen Leistungen

Die meisten können gar nichts dafür, stellten Wissenschaftler nun fest, nachdem sie zahlreiche Studien analysiert haben: Menschen fällt es ganz einfach schwer, sich selbst einzuschätzen.

Während dies bei ganz konkreten und vertrauten Aufgaben oft noch halbwegs gelingt, geht den meisten jegliche Objektivität ab, wenn es um generelle Leistungen geht. Dies führe dann dazu, dass manche, die maßlos von sich selbst eingenommen sind, eine Karriere wählen, die sie stark überfordere, während andere mit negativen Selbstbildnis zu Jobs greifen, für die sie eigentlich zu gut sind.

Freunde sind nicht objektiv genug

Das Feedback des Freundeskreises ist dabei auch meist keine Hilfe, denn nahestehende Menschen sind oft zu höflich um wirklich ehrlich zu sein. Ob sich eine objektivere Selbsteinschätzung lernen lässt, können die Psychologen jedoch auch nicht beantworten. So wird wohl auch in Zukunft noch häufig Fremdschämen angesagt sein.