ICE: Langsamer ist besser

Von Ingo Krüger
10. April 2012

Der schnellste serienmäßig produzierte Zug der Welt kommt aus China. Der 380A verkehrt zwischen Shanghai und Hangzhou mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 350 Stundenkilometern. Auf einem Streckenabschnitt im Jangtse-Delta erreicht er eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 420 km/h.

Mit einem solchen Tempo soll der ICE nicht über deutsche Gleise sausen. DB-Chef Rüdiger Grube erklärte, dass 250 Stundenkilometer vollkommen ausreichend seien. Schließlich gebe es in Deutschland nur zwei recht kurze Strecken, auf denen die Züge auf 300 Kilometer pro Stunde beschleunigen könnten. Diese befinden sich zwischen Frankfurt am Main und Köln sowie zwischen Ingolstadt und Nürnberg.

Aufgrund der niedrigeren Reisegeschwindigkeit würden die Züge weniger beansprucht, so Grube. Die Kosten für die Wartung würden sinken und der Unterhalt günstiger. Der ICE sei dadurch weniger störanfällig und pünktlicher, erläuterte der Bahn-Chef.

Bis Mitte der 2020er Jahre schafft die Bahn Ersatz für den ICE 2 wie auch die bereits "redesignten" ICE 1 an. Die neue Generation Hochgeschwindigkeitszüge soll über eine Spitzengeschwindigkeit von 230 oder 250 Kilometer in der Stunde verfügen.