Im Gesicht lesen: Was ist dran am Trend Face Mapping?

Der Blick ins Gesicht durch professionelle "Gesichtsleser" soll Aufschluss über Gesundheit geben

Von Katharina Cichosch
19. Januar 2015

Immer öfter liest man derzeit vom sogenannten Face Mapping - hier ein Trend, aber in asiatischen Kulturkreisen angeblich schon seit Jahrtausenden bekannt.

Ähnlich wie bei der Fußreflexzonenmassage, so werden auch hier den jeweiligen Regionen im Gesicht unterschiedliche Partien im Organismus zugeordnet. So soll die Beschaffenheit der Nase Aufschluss geben über das Herz, die unteren Augenlider auf Bauch, Nieren und Leber hinweisen und so fort.

Der Blick ins Gesicht durch professionelle "Gesichtsleser"

Wie bei jedem Trend, der ganzheitliches Wohlbefinden verspricht, so haben sich auch hier schnell Experten herausgebildet: Professionelle "Gesichtsleser" sollen helfen, sowohl aktuelle gesundheitliche und sogar seelische Krisen wie auch belastende Ereignisse der Vergangenheit zu erkennen - allein durch einen Blick ins Gesicht!

Natürlich gibt es auch längst die passende Ratgeberliteratur zum Thema, und auch im Internet sind entsprechende Lesetafeln fürs Gesicht sowie passende Gesundheitsratschläge zu finden.

Face Mapping: Pfusch oder Wunderdiagnose?

Was dran ist am Phänomen Face Mapping, muss jeder selbst entscheiden. Schaden kann es sicherlich nicht, hin und wieder auf die Ernährung acht zu geben oder sich mehr zu bewegen - denn genau solch allgemeinen Tipps werden mitunter als Lösung für die gefundenen "Probleme" ausgegeben.

Allerdings: Es gibt auch berühmte Face Mapper, bei denen selbst Hollywoodstars für enorm differenzierte Diagnosen Schlange stehen - ob diese lediglich eine gute Menschenkenntnis besitzen oder tatsächlich an Hand des Gesichts ablesen können, wo es hakt, lässt sich von außen schlecht beurteilen.

Ganzheitlich betrachtet

Die Annahme, dass alles miteinander verknüpft ist und sich organische Krankheiten zum Beispiel auch im Gesicht widerspiegeln, wird allerdings von immer mehr Menschen und auch Medizinern geteilt. Inwiefern dies in einer einfachen "Gesichts-Karte" zum Nachmachen für Jedermann dargestellt werden kann, ist aber fraglich.