Im Kampf gegen Elephantiasis - Forscher wollen die Erreger durch einen Hemmstoff besiegen

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2013

In den Tropen treten regelmäßig Krankheiten auf, die hierzulande selten sind und daher so exotisch wirken. Ein Beispiel dafür ist die Elephantiasis. Wie der Name andeutet, liegt das Hauptsymptom hier in einer Deformierung des Körpers.

Bei den Betroffenen schwellen die Gliedmaßen derart an, dass sich dicke Wülste bilden, die jede Bewegung schmerzhaft machen. Die Schwellungen entstehen, da sich die Lymphe im Körper staut und dies wiederum wird durch Würmer verursacht. Sie sind in den Menschen gelangt und wohnen nun in seinem Inneren. 150 Millionen Patienten gibt es derzeit, wobei die Dunkelziffer in den Tropen noch höher sein könnte.

Forscher haben sich daher auf die kleinen Lebewesen konzentriert und nun einen Hemmstoff entwickelt. Die deutschen Wissenschaftler fanden heraus, dass die Würmer nur existieren können, wenn sie in Symbiose mit einer bestimmten Bakterienart leben. Sterben die Bakterien ab, so kann auch der Wurm nicht länger überleben und überträgt demnach auch keine Krankheit mehr.

Man sah sich daher nun die Bakterien an und stellte fest, dass auch diese auf etwas angewiesen sind: ein bestimmtes Enzym. Blockierte man nun dieses "wALADin1"-Enzym, so hatten die Bakterien (und folglich auch die Würmer als ihre Wirte) keine Chance mehr.

Das gute an dieser Methode: die Würmer verenden zwar, doch der Patient, in dessen Körper sie sich befinden, erleidet davon keinen Schaden. Bisher wusste man nämlich nicht, wie man sich der Fadenwürmer entledigen sollte, ohne dabei den Patienten in Gefahr zu bringen.

Insgesamt hatte man ganze 18.000 verschiedene Substanzen getestet, bis man den nun passenden Hemmstoff für das Bakterienenzym gefunden hatte.