Übertragen auch Mücken in Deutschland das West-Nil-Fieber?

Durch den Klimawandel können die Überträger immer besser in gemäßigten Klimazonen leben

Von Cornelia Scherpe
4. Februar 2013

Bei dem West-Nil-Fieber handelt es sich um eine Infektion, die durch Mückenstiche auf den Menschen übertragen werden kann. In gut 80 Prozent aller Fälle werden die Erreger allerdings vom Immunsystem beseitigt, sodass es zu überhaupt keinen Symptomen kommt. In den übrigen Fällen aber kommt es zu heftigen Symptomen, die an eine Grippe erinnern. Kann der Körper sich dann nicht schnell genug wehren, drohen auch Entzündungen der Hirnhaut und des Hirns selbst, denn der Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und daher lebensbedrohlich werden.

Gefahr für Deutschland

Doch wie akut ist die Gefahr hierzulande? Diese Frage stellten sich Forscher, nachdem im vergangenen Jahr in den USA eine große Infektionswelle ausgebrochen war. Die Mücken als Überträger waren dort sehr aktiv gewesen. Könnten auch die Mücken in Deutschland die potentiell tödliche Infektion mit sich bringen? Das BNI, das "Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin" in Hamburg beantwortet diese Frage nun.

Man hat extra Mücken gezüchtet, die das West-Nil-Fieber übertragen können und ließ sie nun in typischen Klimabedingungen unseres Landes leben. Exakte Ergebnisse müssen noch abgewartet werden, doch offenbar können die Tiere tatsächlich durch den Klimawandel immer besser auch in gemäßigten Klimazonen leben. Deutschland selbst scheinen die Tiere jedoch noch nicht für sich erschlossen zu haben.

Das Risiko steigt

Sie fühlen sich aber definitiv in Europa inzwischen deutlich wohler als noch vor wenigen Jahren. Dadurch steigt die Gefahr, dass sie sich vermehren und die Krankheit mit der Zeit auch zu uns tragen. Bisher ist allerdings davon auszugehen, dass Deutsche mit dem West-Nil-Fieber dieses im Ausland erworben haben.