Im Olympia-Dorf geht es heiß her

Von Melanie Ruch
8. August 2012

Alle vier Jahre werden rund 11.000 Athleten aus den verschiedensten Nationen auf kleinstem Raum zusammengefercht, um sich gegeneinander in sportlichen Wettkämpfen zu behaupten. Doch bei den Olympischen Spielen geht es auch abseits des Wettkampf-Geländes äußerst sportlich zur Sache, wie einige amerikanische Athleten nun verrieten.

Zu den diesjährigen Olympischen Spielen in London wurden im Olympischen Dorf 100.000 Kondome verteilt, da die Nachfrage bei den vergangenen Spielen sehr hoch war. Schätzungsweise 70 bis 75% aller Olympia-Athleten haben im Dorf mindestens einmal Sex, glaubt der amerikanische Schwimmer Ryan Lochte zu wissen. Auch er habe zwischen den Wettkämpfen nichts gegen ein wenig Zuneigung einzuwenden. Bei den letzten Spielen in Peking im Jahr 2008 habe er noch eine Freundin gehabt. Das sei jedoch ein großer Fehler gewesen. Diesmal sei er single und das werde er ausnutzen, so der zweifache Goldmedaillen-Gewinner.

Teilweise hätten die Athleten sogar draußen auf dem Rasen vor den Augen der anderen Sex gehabt, berichtet die amerikanische Fussballerin Hope Solo von ihren Erfahrungen während der letzten Spiele. Besonders große Chancen auf ein erotisches Abenteuer während der Spiele hätten die Athleten, die bereits eine Medaille gewonnen haben, erzählt der US-Wasserballspieler Tony Azevedo. Athleten wie Usain Bolt oder Ryan Lochte etwa könnten jeden haben, den sie wollen.

Die Athleten seien während der Olympischen Spiele in einer anderen Welt, in der sie abgesehen von den Wettkämpfen ungezwungen und unbeobachtet sind, erklärt Psychologin Dr. Jeannine Ohlert von der Sporthochschule Köln. Auch bei anderen Gruppen, die über einen längeren Zeitraum auf engstem Raum zusammengefercht sind, könnte man diese sexuelle Offenheit beobachten, wie etwa bei Klassenfahrten oder auch bei langen Tagungen.

Bei Olympia gebe es allerdings den Unterschied, dass es sich bei allen Teilnehmern um körperlich sehr fitte Menschen handelt, die allgemeinhin auch als attraktiv gelten. Da sei die gegenseitige Anziehungskraft natürlich besonders hoch, so Ohlert.