Im Winter geborene Menschen reagieren stärker auf Jahreszeitenwechsel
Studien bestätigen Zusammenhang von Biorhythmus und Witterungsbedingungen zur Geburt
Menschen, die im Winter geboren wurden, leiden häufig stärker unter dem Jahreszeitenwechsel, als im Sommer Geborene. Studien haben sogar gezeigt, dass Wintergeborene deutlich öfter an saisonal bedingten Depressionen leiden.
Tierversuch zum Lichtverhältnis zur Zeit der Geburt
Eine Studie an der Vanderbilt Universität im US-Bundesstaat Nashville mit Mäusen hat jetzt gezeigt, dass sich die Tageslichtphasen in der Zeit nach der Geburt deutlich im Gehirn der Mäuse eingeprägt hatten. Die Ergebnisse der Studie ließen sich den Forscher zufolge wahrscheinlich auch auf den Menschen übertragen.
Einen Teil der Mäuse ließen die Wissenschaftler unter winterlichen Lichtverhältnissen aufwachsen, den anderen Teil unter Sommerlichen. Die zweite Gruppe bekam demnach von der Geburt bis zur Entwöhnung vom Muttertier mehr Licht als die erste Gruppe.
Die Forscher stellten fest, dass die "Wintermäuse" ihren Tagesablauf deutlich später begannen. Anschließend setzten sie die Mäuse 28 Tage lang fremden Lichtverhältnissen aus. Die Wintermäuse hatten plötzlich sommerliche Verhältnisse, die Sommermäuse Winterliche und ein weiterer Teil musste 28 Tage in Dunkelheit verbringen.
Während die Dunkelheit keine signifikanten Auswirkungen auf die Mäuse hatte und auch die Sommermäuse keine Verhaltensauffälligkeit durch die anderen Lichtverhältnisse zeigten, stellten die Forscher fest, dass die Wintermäuse deutlich heftiger auf die Veränderung reagierten.
Sie wiesen ähnliche Verhaltensweisen auf, die für Menschen mit saisonalen Depressionen üblich sind. Auch eine Untersuchung der Mäusehirne im Anschluss zeigte, dass die "Innere Uhr" der Versuchstiere stark durch die Lichtverhältnisse in der Zeit nach der Geburt geprägt war.