Imagewandel für Medellín: Eine Stadt wird zum Kulturmagneten
Medellín hat sich von einer Hochburg des Drogenhandels zu einem sehenswerten Touristenmagneten entwickelt
So mancher hat schon von Medellín, der Metropole in Kolumbien, gehört. Die meisten verbinden damit allerdings kein Urlaubsziel, sondern denken an organisierte Kriminalität im großen Stil. Vielen in Erinnerung ist die Explosion 1995, als der Bronzevogel auf dem San-Antonio-Platz gesprengt wurde und dabei über 200 Menschen zu Schaden kamen.
Medellín hat seitdem jedoch einen beachtlichen Wandel vollzogen. Der Terroranschlag 1995 war der Beginn einer Wende, denn die örtlichen Kräfte kümmerten sich vermehrt um die Sicherheit. Bereits 1993 war der Drogenbaron der Stadt, Pablo Escobar, getötet worden und der gewaltige Drogenhandel der Region ging zurück.
Medellín, die Stadt des ewigen Frühlings
Je mehr die Kriminalität eingedämmt wurde, desto mehr Touristen wagten sich nach Medellín und lernten die Schönheit der Stadt kennen. Heute gilt Medellín bereits als Kulturmagnet und lockt mit milden Temperaturen und reicher Vegetation.
Weltberühmt sind die Gartenanlagen geworden, die vor allen Dingen die unzähligen Arten der Orchidee zeigen. Diese Faktoren zusammen brachten Medellín inzwischen die Beinamen
- "Stadt des ewigen Frühlings" und
- "Capital de las Flores" (Hauptstadt der Blumen)
ein. Passend dazu findet jährlich im August ein Festival statt, bei dem Einheimische und Touristen diese Magie der Natur hautnah erleben.
Auch an kulturellen Sehenswürdigkeiten mangelt es nicht
Doch nicht nur die Naturvielfalt zieht immer mehr Menschen in die Stadt. Es ist auch das kulturelle Erbe, das die Bewohner nun in den friedlicheren Zeiten besser pflegen und präsentieren können. Ein Magnet ist die neuromanische Kathedrale, in deren Inneren eine deutsche Orgel steht, die Menschen immer wieder zu Gottesdiensten und Konzerten lockt.
Sehr bekannt ist ferner das "Museo de Antioquia", ein Museum mit Werken des Künstlers Fernando Botero. Sehenswert sind auch
- der Kulturpalast,
- ein Platz geschmückt mit Botero-Skulpturen und
- die Riesen-Freiluftrolltreppe als längste Rolltreppe der Welt.
Die "Innovativste Stadt der Welt"
Damit alle Menschen schnell von A nach B kommen, hat die Region intensiv in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Auch das hat wesentlich zu einem gepflegteren Erscheinungsbild der Stadt beigetragen und Medellín 2013 sogar den Titel "Innovativste Stadt der Welt" (verliehen von der Entwicklungshilfeorganisation Urban Land Institute) eingebracht.
Quelle
- http://www.spiegel.de/reise/aktuell/medellin-in-kolumbien-vom-touristenschreck-zum-geheimtipp-a-1062447.html Abgerufen am 17. November 2015