Immer mehr ältere Menschen sehen keinen anderen Ausweg als den Suizid

Aufgrund von Krankheit oder Einsamkeit wählen immer mehr ältere Menschen den Suizid als Ausweg

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. Januar 2009

Die Selbstmordrate insgesamt geht in Deutschland seit 30 Jahren zurück. Bei älteren Menschen aber steigt sie stetig an. Besonders häufig sind Männer betroffen, berichtet die "Apotheken Umschau". "Frauen sind im Alter eher in der Lage, Kontakt zu knüpfen und Hilfe zu suchen", sagt der Soziologe Dr. Peter Klostermann von der Berliner Charité.

Er untersuchte im Jahr 2004 die Hintergründe und Motive von Suiziden älterer und hochbetagter Menschen. "Krankheit und eingeschränkte Mobilität waren die Hauptgründe für diese Menschen, sich das Leben zu nehmen", fand er heraus.

Depression wird vor dem Suizid oft nicht erkannt

Erschreckend: Keiner der Betroffenen hatte Hilfe gesucht, keiner eine Schmerztherapie oder Palliativbehandlung bekommen. Ärzte, Angehörige oder Pflegepersonal erkennen die Depression nicht oder verwechseln sie mit einer Demenz. Die Betroffenen suchen keine Hilfe, weil sie glauben, dass man sowie nichts machen kann. Dabei sind Depressionen recht gut behandelbar.

"Jeder Patient, der nach einem Suizidversuch bei uns behandelt wurde, war froh, eine neue Chance zu bekommen", ist die Erfahrung von Petra Dlugosch, Chefärztin der Gerontopsychiatrie am LWL-Krankenhaus Dortmund.