Immer mehr ältere Patienten haben ein Suchtproblem

Von Max Staender
19. Dezember 2012

Laut einer grenzüberschreitenden Studie in Salzburg sowie Bayern kämpft jeder zehnte Patient über dem 60. Lebensjahr mit einem Suchtproblem. Neben der Tabakabhängigkeit sowie dem übermäßigen Konsum von Alkohol wurden von den Befragten auch Beruhigungsmittel sowie Schmerzmittel angegeben.

Anhand von Haarproben stellten die Forscher fest, dass knapp 30 Prozent der Patienten in Kliniken sowie rund 11 Prozent der Heimbewohner über 10 Gramm reinen Alkohol pro Tag konsumieren, was rund 250 Milliliter Bier entsprechen. Auch Beruhigungsmittel wurden mittels Harnproben bei jedem dritten Patient nachgewiesen.

Obwohl diese Präparate nicht länger als einen Monat genommen werden sollten, beträgt die durchschnittliche Einnahmedauer bei vielen Patienten drei Jahre. Aufgrund der demografischen Entwicklung dürfe dieses Thema laut der Christian-Doppler-Klinik Salzburg nicht tabuisiert werden.

Nur mit umfassender Präventions- und Aufklärungsarbeit könne man gegen dieses Problem vorgehen, welches andernfalls in Zukunft noch größer wird.