Immer mehr Kinder leiden an chronischen Darmkrankheiten

Von Cornelia Scherpe
3. Januar 2013

Jeder Mensch hatte wohl schon einmal einen verstimmten Magen und musste mit Durchfall zur Toilette. Es gibt jedoch auch Patienten, die sich jeden Tag mit diesem Problem konfrontiert sehen. Bei ihnen spricht man von chronischen Darmerkrankungen, wenn sie fast stündlich ein WC aufsuchen müssen. Statistiken haben gezeigt, dass vor allen Dingen Heranwachsende in den westlichen Ländern immer häufiger mit diesem Problem konfrontiert werden.

Die Zahl der jungen Patienten mit chronischen Darmleiden ist in den letzten 50 Jahren auffallend in die Höhe gegangen. Allein in Österreich hat sich seit 1998 die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen verdoppelt. Betrachtet man die westliche Welt insgesamt, so liegt der Anstieg sogar beim 15-Fachen.

Insgesamt hat Europa rund drei Millionen Fälle von Morbus Crohn und von Colitis Ulcerosa pro Jahr zu registrieren. Dabei sind die meisten der neuen Patienten im Schnitt 25 Jahre alt.

Woher dieser Anstieg der Fälle unter den jungen Menschen kommt, ist bisher noch nicht klar. Zwar gibt es genetische Faktoren, doch allgemein gehen die Mediziner davon aus, dass die chronischen Darmleiden nur in wenigen Fällen auf Vererbung zurückgehen. Die meisten Patienten müssen ihre Krankheit durch Umwelteinflüsse erworben haben.

Doch auch andere chronische Krankheiten haben unter den jungen Menschen zugenommen. So gibt es beispielsweise immer mehr Fälle von angeborener Diabetes (Diabetes des Typ 1) bei Jugendlichen und viele Fälle von Asthma.