Immer mehr Lebensmittel radioaktiv verseucht

Nach dem Atomunfall in Fukushima werden immer mehr radioaktive Verseuchungen der Gegend entdeckt

Von Ingo Krüger
15. Juni 2011

Grüner Tee ist gesund. Er soll das Risiko für Karies senken, gut gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein oder auch eine präventive Wirkung gegen manche Krebsarten haben. Doch auf die Produzenten und Anhänger von Grünem Tee kommen schwere Zeiten zu.

Gesundheitsgefährdende Radioaktivität in japanischen Anbaugebieten

So ergab eine Messung der örtlichen Behörden im japanischem Anbaugebiet Warashina, 370 Kilometer südwestlich der Atomanlage von Fukushima, eine radioaktive Belastung von 679 Becquerel an radioaktivem Cäsium pro Kilogramm. Damit ist der offiziell erlaubte Grenzwert von 500 Becquerel für Lebensmittel weit überschritten.

Auch getrocknete Teeblätter aus anderen Anbaugebieten wie Ibaraki und Chiba sowie Kanagawa und Tochigi weisen eine gesundheitsgefährdende Radioaktivität auf. Den Export aus diesen Regionen stoppte die Regierung bereits. Die japanischen Teeproduzenten trifft diese Entscheidung hart. Im vergangenen Jahr produzierten sie 83.000 Tonnen getrocknete Teeblätter, davon kamen 40 Prozent aus der Präfektur Shizuoka.

Auch andere Lebensmittel sind von der radioaktiven Belastung betroffen

Die radioaktiven Partikel treten mittlerweile auch in anderen Lebensmitteln auf. Meeresfrüchte, Milch, Gemüse und Fisch weisen eine erhöhte Zahl von Cäsium-Isotopen auf. Deren Halbwertszeit beträgt etwa 30 Jahre.

Radioaktives Strontium in Grundwasser entdeckt

Auch drei Monate nach dem Atomunfall in Fukushima sind die Folgen noch immer verheerend. So leben mehr als 90.000 Menschen in Notlagern. Die Atomaufsichtsbehörde entdeckte radioaktives Strontium im Grundwasser in der Nähe der Atomanlage. Strontium schädigt das Knochenmark und kann Leukämie verursachen.

Nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami in Japan ist die Zahl der Toten auf etwa 15.400 gestiegen. Rund 8.100 Menschen gelten weiterhin als vermisst.