Immer mehr Männer müssen wegen Dauererektionen ins Krankenhaus

Dauererektionen durch SKAT treten immer häufiger bei Männern auf

Von Laura Busch
5. September 2012

Notaufnahmen verzeichnen einen Anstieg von Einlieferungen von Männern mit Priapismus, einer sehr schmerzhaften Dauererektionen. Die Zahl ist in den USA von 2006 auf 2009 um das rund 20-fache gestiegen. Auf dem Weltkongress für Sexualmedizin im US-amerikanischen Chicago bezeichnete der Urologe Ira Sharlip dies als dramatisch.

SKAT wird unterschätzt

Viele Experten nehmen an, dass Behandlungen mit erektionsfördernden Mitteln der Grund ist. Besonders die sogenannte Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) steht als Auslöser unter Verdacht. Bei der Therapie wird ein Mittel direkt in die Peniswurzel gespritzt, und zwar in die Schwellkörper hinein.

SKAT ist dann ein gutes Mittel, wenn Viagra und Co. versagt haben. Weil es so zuverlässig hilft, wird es immer öfter genutzt und geht eben auch immer öfter mal schief.

Zwar können drei von vier Männer erfolgreich ambulant mit gefäßverengenden Medikamenten behandelt werden, dennoch ist eine solche Dauererektion sehr unangenehm und schmerzhaft. Die Experten in Chicago waren sich einig, dass über SKAT noch deutlich besser aufgeklärt werden muss, sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten.

Daher raten Ärzte: Wer eine Dauererektion an sich merkt, sollte sich so schnell wie möglich, spätestens aber zehn bis 14 Stunden nach Auftreten ins Krankenhaus einweisen lassen.