Immunchemotherapie - so bewirken Mediziner ein längeres Leben trotz Lymphom

Von Cornelia Scherpe
5. Januar 2012

Lymphomen bilden eine Gruppe des Krebs, die ganz besonders aggressiv ist. Oft entsteht dieser Krebs nach dem Erhalt eines Spenderorgans. In circa zehn Prozent der Fälle tritt ein Lymphom nach einer Organtransplantation auf. Die Krebszellen wandern dann vom betreffenden Organ aus durch das Lymphsystem und können so quasi im gesamten Körper Metastasen bilden.

Eine Therapie ist sehr schwierig und leider oft ohne den gewünschten Erfolg. Ein Konzept soll das Leben der Betroffenen aber verlängern können: eine Immunchemo­therapie. Eine Studie belegt die Wirksamkeit. Die Tumorzellen bestehen aus sogenannten "CD20-positiven B-Zellen" und genau diese werden angegriffen. Man verabreicht im Zuge der Therapie den monoklonalen Antikörper "Rituximab". Dieser Antikörper stürzt sich auf die schädlichen Zellen und zerstört recht viele. Dies heilt den Krebs zwar nicht, zögert jedoch das Voranschreiten deutlich hinaus.

Erhalten betroffene Patienten im Zuge einer Immunchemo­therapie eine Behandlung mit Rituximab, gehen die Krebszellen im Körper messbar zurück. Von 59 Patienten gingen bei ganzen 53 die Anzahl der Zellen so weit zurück, dass man von einer Remission sprechen kann. Bei 40 der Patienten, das sind immerhin 68 Prozent, blieb dieser Erfolg auch von Dauer. In Jahren gesprochen, bedeutet das, dass auch schwer kranke Menschen durch die Immunchemo­therapie 6,6 Jahre leben, ohne das der Krebs sich weiter verschlechtert.