Psychologen warnen: Patienten nach Transplantation besser seelisch betreuen

Von Laura Busch
9. Februar 2010

Wenn Personen nach einem Unfall oder einer Krankheit ein Spendeorgan eingesetzt bekommen, sind sie danach meist ein Leben lang auf Medikamente und regelmäßige ärztliche Betreuung angewiesen.

Eine angemessene psychologische Überwachung der Transplantierten ist hingegen meist nicht vorgesehen, auch wenn sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Dabei kann es durchaus belastend sein zu wissen, dass man nur weiterleben kann, weil ein anderer Mensch sterben musste. Psychotherapeuten fordern deswegen eine bessere seelische Betreuung von Betroffenen.

"Wer die psychische Dimension einer Transplantation vernachlässigt, gefährdet den Erfolg der gesamten medizinischen Behandlung", so Monika Konitzer, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen. Schon die Phase, in der auf ein Spendeorgan gewartet wird, könne extrem belastend für die Psyche sein. Konitzer rät Patienten, sich in ihren Transplantationszentren gezielt nach Therapiemöglichkeiten zu erkundigen.