Immunologische Bluttests bei der Früherkennung von Darmkrebs sinnvoller als enzymatische Bluttests

Von Nicole Freialdenhoven
6. Juni 2013

Darmkrebs gilt als zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland hinter Prostatakrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen. Zugleich gehört der Darmkrebs auch zu den tödlichsten Krebserkrankungen und fordert jedes Jahr rund 13.000 Opfer.

Viel Wert wird daher auf Früherkennung gelegt, damit der Krebs rechtszeitig entdeckt und behandelt werden kann. In Deutschland bieten die gesetzlichen Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr kostenlose Tests auf verborgenes Blut im Stuhl an, sowie ab dem 55.Lebensjahr regelmäßige Darmspiegelungen.

Obwohl die Darmspiegelung als sicherer gilt, ziehen die meisten Menschen aus naheliegenden Gründen den Bluttest vor, der in zwei Varianten - enzymatisch und immunologisch - angeboten wird.

Studien ergaben nun, dass die immunologischen Tests eine wesentlich höhere Trefferquote besaßen: Mit ihnen wurden doppelt so viele Krebserkrankungen festgestellt wie beim enzymatischen Bluttest und sogar dreimal so viele Vorstufen einer Krebserkrankung.

Der Haken: In Deutschland werden derzeit nur die enzymatischen Bluttests von der Krankenkasse erstattet, während immunologische Bluttests aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Die Kosten für einen Test belaufen sich auf 15 Euro.

In anderen europäischen Ländern ist der immunologische Test dagegen längst Standard. Nun soll auch in Deutschland eine mögliche Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen geprüft werden.