In "After Earth" zeigt Will Smith deutliche Nähe zu Scientology

Von Dörte Rösler
10. Juni 2013

Will Smith ist beliebt. Mit seinem Engagement für Scientology kann er hierzulande allerdings nur wenig Sympathie ernten. Das Misstrauen gegenüber seinem neuen Film "After Earth" war deshalb groß. Kritiker vermuteten darin bereits vor dem Kinostart eine Idealisierung der Sekte. Dass Smiths Sohn Jaden als gelehriger Zögling seines Mentor-Vaters auftritt, sorgte für zusätzliches Unbehagen.

Wer den Film anschaut, kann dies in weiten Teilen bestätigt sehen. Thema, Dialoge und Ausstattung erinnern stark an die Dianetik-Lehre. So basiert der Plot maßgeblich auf der Dramaturgie der Angst: wie in der Scientology-Sekte propagiert, muss der Held nur seine eigenen Ängste überwinden, um ein höheres Ziel zu erreichen. Das kommt reichlich esoterisch daher. Und auch manches filmische Symbol könnte direkt aus den Büchern von L. Ron Hubbard stammen.

Bei unvoreingenommener Betrachtung kann man aber auch einfach ein typisch amerikanisches Drama darin sehen; Pfadfinder-Romantik kombiniert mit hochtechnisierter Zukunftsvision. Was fehlt, ist jedoch die Heiterkeit, der Will Smith in Europa sein positives Image verdankt. Ob die Fans dem bedrückend ernsthaften Film etwas abgewinnen können, bleibt also abzuwarten.