In einem 18-stöckigen Hochhaus in Osnabrück fällt zwei Wochen der Lift aus

Geplatztes Rohr und eingefrorene Fahrstühle - Osnabrücks höchstes Haus muss ohne Lift auskommen

Von Frank Hertel
6. Januar 2011

Frau W. ist 72 Jahre alt und wohnt seit 30 Jahren im höchsten Haus von Osnabrück, aber so etwas hat sie noch nie erlebt. Beide Fahrstühle sind eingefroren. Sie kommt die 256 Stufen vom 15. Stockwerk, in dem sie wohnt, nicht alleine herunter. Ihre Tochter muss sie mit Lebensmitteln versorgen, denn die Panne dauert voraussichtlich noch bis zum 10. Januar.

30 Zentimeter dicke Eisschicht am Schachtboden

Im Osnabrücker Iduna-Haus ist am zweiten Weihnachtsfeiertag wegen der Kälte im 18. Stock ein Rohr geplatzt und hat den Fahrstuhlschacht mit Wasser geflutet, das schnell zu Eis wurde. Die herbeigerufenen Monteure mussten sich mit Hammer und Meißel zunächst einen Zugang zum Fahrstuhlschacht freiklopfen. Unten am Schachtboden steht das Eis 30 Zentimeter dick.

Bevor man mit der eigentlichen Reparatur beginnen kann, muss der Schacht aufgetaut und getrocknet werden. Die ganze Prozedur wird über zwei Wochen lang dauern. Viele Bewohner des Hochhauses können nicht mehr alleine nach unten. Bis zum 18. Stock sind es 304 Stufen.

Die Feuerwehr half mit, einen erkrankten Mann das Treppenhaus herunter zu tragen. Man kann nur hoffen, dass Nachbarn und Verwandte gebrechlichen Personen in dieser Notlage aushelfen. Die Hausverwaltung bedauert den Vorfall und spricht von "höherer Gewalt".