In Israel sind Polioviren in den Abwässern nachgewiesen worden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
30. September 2013

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm ist über die letzten aktuellen Berichte aus Israel bezüglich der Nachweise von Polioviren in Abwässern sehr besorgt. Diese Sorge ist vor allem deshalb begründet, weil das israelische Gesundheits­system mit dem europäischen System vergleichbar ist. So könne auch in Europa eine Ausbreitung nicht ausgeschlossen werden.

Zwar ist in den europäischen Ländern der Impfstatus mit rund 90 Prozent relativ hoch, doch bei bestimmten Bevölkerungsgruppen auch wesentlich niedriger. Nach Schätzungen der ECDC verfügen etwa 12 Millionen Europäer im Alter unter 29 Jahren über keinen ausreichenden Impfschutz gegen Polio. Auch wird in vielen Ländern nicht mehr die normale klassische Schluckimpfung mit dem Lebendimpfstoff (OPV) durchgeführt, sondern meistens durch die zum Teil besser verträglichen inaktivierten Poliovakzine (IPV).

Aber diese Impfung kann zwar eine Verbreitung der Viren verhindern, doch bei einer Einschleppung der Viren besteht ein mittleres Risiko für eine Infektion und auch eine Erkrankung ist möglich. Die Gesundheitsbehörden in Israel haben sofort auf die neusten Meldungen reagiert und die Bevölkerung zur oralen Schutzimpfung (OPV) aufgerufen.