In Oman auf der Dhau-Werft entstehen Sindbads Luxusyachten

Von Katja Grüner
7. Oktober 2013

Einen Plan kennen die Erbauer der Holzschiffe nicht, die so hoch wie Häuser sind. In vergangenen Zeiten segelten arabische Kaufleute auf solchen Schiffen nach Sansibar und Indien. Heute dienen diese Riesen hauptsächlich für Ausflüge oder dümpeln in den Häfen von Dubai und Abu Dhabi als Restaurants.

Von den vielen Unternehmen im Schiffbau gibt es nur noch eine erfolgreiche Werft, die "Dschuma Hassun al-Araimi". Ein Dock oder Gerüst wird hier nicht zu finden sein. Auf losen Holzplanken bewegen sich geschickt die Zimmermänner.

Um dem Wasser zu trotzen, entstehen die Schiffe aus Teak- und Akazienholz, das sehr ölhaltig ist und sich gegen Salzwasser wehren kann. Jeder Typ von Schiff hat seinen eigenen Vorarbeiter mit Plänen im Kopf. Die gewaltigen Schiffe kosten ein kleines Vermögen in sechsstelliger Zahl. Sobald das Schiff fertig ist, wird es geliefert.

Eine Schiffstaufe oder ein Stapellauf ist in Oman unbekannt. Champagner am Schiff? Unmöglich. Der Sultan selber wachte über seinen Schiffsbau und gab die Finanzierung, wie für alles in seinem Land. Beste Straßen, um jedes Dorf zu erreichen und ein Krankenhaus. Steuern sind nicht nötig, das Geld kommt von Öl- und Gasvorkommen und den Touristen. Dafür ist der Besuch der Werft kostenlos.