In Russland sollen die bekannten Märchen- und Sagenfiguren Touristen anlocken

Heimatstädte russischer Sagenfiguren locken nun mit ihren Ehrenbürgern

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. September 2011

Mittlerweile kennen auch viele Kinder in Deutschland die russischen Märchen- und Sagenfiguren, wie Väterchen Frost (Ded Moros) oder die Hexe Baba Jaga, die schöne Wassilissa sowie auch Ilja Muromez. Jetzt sollen diese Figuren in Russland für eine Belebung des Tourismus sorgen.

Das Weihnachtspostamt und Väterchen Frost in Russland

So hat man in Anlehnung an das westliche Disney-Land im Nordosten in der Stadt Weliki Ustjug einen großen Freizeitpark mit Zauberwald und einem Märchenzoo errichtet, denn hier befindet sich einmal das russische Weihnachtspostamt und auch die "Residenz" von Ded Moros, dem Väterchen Frost.

Besonders im Winter reisen viele Touristen in die 900 Kilometer von Moskau entfernte Kreisstadt im äußersten Nordosten der Oblast Wologda mit seinen knapp 32.000 Einwohnern. So kommen jährlich etwa 200.000 Touristen in die einstige Handelsstadt aus dem 12. Jahrhundert mit seiner Vielzahl der erhaltenen Kirchen und Klöster.

Ehrenbürger und Heilige der Märchen und Sagen

Dann gibt es auch noch das Dorf, in dem die Hexe Baba Jaga lebt, Kukoboj im Gebiet Jaroslawl, wo sich vor einigen Tagen ein schweres Flugzeugunglück ereignete, bei dem das gesamte Eishockeyteam der Stadt ums Leben kam.

Diese Hexe, eine bucklige Alte mit Hakennase und Warzen im Gesicht, ist eine der Hauptfiguren in den russischen Märchen, doch ist sie nicht böse, sondern gutmütig und gastfreundlich.

Aber auch andere Orte versuchen mit ihren "Ehrenbürgern" die Touristen anzulocken, wie beispielsweise die Stadt Murom mit dem Helden Ilja Muromez von der Kiewer Tafelrunde, der über übernatürliche Kräfte verfügte und die besetzte Stadt Kiew befreite und auch Tschernihiw gegen die Tataren verteidigte.

Die russisch-orthodoxe Kirche hat diesen Helden als einzige Sagengestalt auch heiliggesprochen und seine angeblich mumifizierten sterblichen Überreste liegen in den Asketenhöhlen im Kiewer Höhlenkloster, wo man sie auch besichtigen kann.