In Spanien sollen Stierkämpfe verboten werden

Von Thorsten Hoborn
24. März 2010

In Spanien herrscht derzeit eine Debatte darüber, ob der traditionelle Stierkampf als Teil der Kultur gefördert oder wegen Tierquälerei gesetzlich verboten werden sollte. Ein von 180.000 Unterschriften gestütztes Volksbegehren wurde Ende letzten Jahres zur Diskussion im katalanischen Regionalparlament zugelassen, welches die Abschaffung der "Corridas" forderte. Tiere leiden, um die Schaulust der Menschen zu befriedigen, sagen die Gegner. Die Befürworter rechtfertigen das schaurige Spektakel damit, dass die Tiere mit einem fünfjährigen Luxusleben auf der Weide entlohnt werden würden.

Esperanza Aguirre, Regionalpräsidentin Madrids, will die Tauromaquia (Regelwerk der Torreros) zum geschützten Kulturgut erklären lassen, da die Stiere seit Jahrhunderten ritualisiert getötet werden würden. Auch wenn sie damit Erfolg haben sollte, wird dies für die Praxis kaum Konsequenzen haben, denn für 2010 wurde die Hälfte der Subventionen für die Stierkämpfe bereits gestrichen.