In Westafrika leben nur noch 400 Löwen in freier Wildbahn

Von Frank Sprengel
22. Januar 2014

Wenngleich Tierschützer schon seit Jahren um den Fortbestand wildlebender Löwen in Afrika besorgt sind, zeigt eine neue Studie erst, wie bedroht die großen Raubkatzen tatsächlich sind.

Beunruhigende neue Erkenntnisse

Laut eines Sprechers der Organisation "Panthera", die im Rahmen eines sechs Jahre dauernden Programms Westafrikas Löwenbestand erfasste, lebten derzeit in Westafrika nur noch 400 Löwen in freier Wildbahn. Lediglich 250 dieser Tiere seien im fortpflanzungsfähigen Alter. 90 Prozent davon seien alleine im W-Arly-Pendjari-Reservat im Grenzgebiet zwischen dem Niger und Burkina Faso sowie Benin zu finden. Die übrigen Tiere seien vor allem in Nigeria und im Senegal zu Hause.

Hauptursache Mensch

Dass im Westen Afrikas bloß noch ein Prozent der insgesamt etwa 35000 afrikanischen Löwen lebten, sei vor allem auf den Menschen zurückzuführen, zumal die dortigen Jagdgebiete der Raubkatzen zunehmend in Nutzflächen für die Landwirtschaft umgewandelt würden. Zudem würden viele Landwirte Raubkatzen zum Schutz ihres Nutzviehs jagen, obgleich auch die Jagd auf Wild, das Löwen als Nahrungsquelle dient, ein großes Problem sei.

Westafrikanischer Löwe vom Aussterben bedroht

Das eigentliche Problem sei aber, dass Löwen in Westafrika im Gegensatz zu anderen Regionen Afrikas keinen wirtschaftlichen Nutzen böten. Daher sei es unabdingbar, Gelder für den Erhalt der bedrohten Tiere zu sammeln, zumal sich der westafrikanische Löwe genetisch so stark von seinen Artgenossen unterscheide, dass mit seinem Aussterben eine einzigartige Gensequenz für immer verloren ginge.