Indien erhebt sich: Anhaltende Demos gegen Vergewaltigungen

Von Nicole Freialdenhoven
31. Dezember 2012

In Indien halten die Proteste gegen Vergewaltigungen weiter an. In der Hauptstadt Neu-Delhi versammelten sich auch am Wochenende wieder tausende Demonstranten, die gegen die zahllosen Verwaltigungen im Land und die lasche Verfolgung der Täter durch eine untätige Polizei protestieren. Sie fordern mehr Sicherheit für Frauen, die sich abends nicht mehr aus dem Haus trauen. Indien hat den traurigen Ruf, das Land mit den meisten Vergewaltigungen pro Jahr der Welt zu sein.

Ausgelöst wurden die Demonstrationen nach dem Bekanntwerden einer brutalen Vergewaltigung in Neu-Delhi, bei der eine junge Frau von mehreren Männern so schwer misshandelt worden war, dass sie an den Folgen der Tat starb. Die Frau war noch in eine Spezialklinik nach Singapur ausgeflogen worden, doch die Ärzte kämpften vergeblich um ihr Leben.

Die Demonstranten fordern die Todesstrafe für die sechs Täter, die inzwischen verhaftet wurden und denen schon bald der Prozess gemacht werden soll. Zudem fordern sie strengere Gesetze gegen Vergewaltiger bis hin zur Todesstrafe und vor allem eine aktivere Verfolgung der Täter. Die meisten angezeigten Fälle werden jahrelang verschleppt und kommen nie zur Anklage. In Neu-Delhi allein kommt es etwa alle 18 Stunden zu einer Vergewaltigung.