Individuelle Herzinfarktsgefahr - Forscher finden neue Gene

Von Cornelia Scherpe
11. Dezember 2012

Jeder Mensch hat ein ganz eigenes Risiko, einmal einen Herzinfarkt zu bekommen. Während Sport und geringer Stress die Gefahr klein halten, können Fettleibigkeit oder Dauerstress die Gefahr in die Höhe schnellen lassen.

Allerdings spielt nicht nur die Lebensweise eine Rolle, sondern eben auch die Gene. Dieser Fakt wird immer deutlicher, je mehr Risiko-Gene von Forschern gefunden werden. Aktuell fand man wieder neue Gene, die bei ihrem Träger schneller zum Infarkt führen können.

Das Wissen stammt aus einer internationalen Studie, in der das Genom von tausenden Familien untersucht wurde. Rund 137.000 Probanden wurden dafür genau unter die Lupe genommen. Man wollte herausfinden, wo die familiären Risiken für die koronare Herzkrankheit liegen.

Man wurde gleich bei mehreren Genen fündig. Zum einen handelte es sich um Gene, die für den Stoffwechsel der Lipide zuständig sind und zum anderen stieß man auf Gene, die den Blutdruck eines Menschen regelten. Dazu kamen aber auch noch Gene, die im Körper Entzündungen steuern. In diesen drei Gruppen stieß man auf insgesamt 15 Gene, die das Risiko eines Trägers auch unabhängig vom Lebensstil erhöhen.

Zuletzt hatte eine Studie vor zwei Jahren genau 13 Risiko-Gene gefunden und davor waren bereits 28 Stück bekannt.

Allerdings bleibt das genetisch Risiko damit noch immer kleiner als das Risiko der Lebensführung. Rund 90 Prozent der eigenen Gefahr auf einen Herzinfarkt gehen auf das Verhalten im Alltag zurück und sind damit beeinflussbar.