Indonesien - Arme Menschen suchen Heilung durch Strom in Eisenbahnschienen

Von Melanie Ruch
16. August 2011

In Indonesien lebt rund die Hälfte der Bevölkerung in Armut. Nicht einmal eine Krankenversicherung können sie sich leisten, was medizinische Behandlungen für sie noch unbezahlbarer macht. Daher suchen diese Menschen bei Krankheiten meist Hilfe bei Wunderheilern oder nehmen ihre Behandlung in die eigenen Hände.

Der neuste Trend der armen Bevölkerung, um rheumatische Beschwerden oder Rückenschmerzen zu lindern, nennt sich "Eisenbahntherapie". Dabei legen sich die Schmerzgeplagten mit Kopf und Füßen auf die Stromleitungen der Eisenbahnschienen und lassen den Strom durch ihre Körper fließen. Doch auch wenn die Strombehandlung laut Gesundheitsministerium keinerlei nachweisliche Wirkung hat, sind die meisten Anhänger der "Eisenbahntherapie" von ihrer Genesung überzeugt.

Dem Bahnbetreiber "PT Kereta Api" sind die Menschenmassen auf den Gleisen allerdings ein Dorn im Auge, denn sie gefährden nicht nur ihr eigenes Leben, sondern stellen auch eine Behinderung im Zugverkehr dar. Verwarnungen von Bahnangestellten werden von den Anhängern der Stromtherapie jedoch schlichtweg ignoriert.