Indonesische Zwillingsschwestern finden erst nach drei Jahrzehneten über Facebook zueinander

Von Melanie Ruch
9. Februar 2012

Lin Backman und Emelie Falk kamen vor gut 30 Jahren als zweieiige Zwillinge in Indonesien zur Welt und wuchsen in einem Waisenhaus in Semarang auf. Dann wurden beide Kinder von unterschiedlichen Eltern aus Schweden adoptiert und ihre Wege trennten sich. Als Familie Backman die kleine Lin aus dem Waisenhaus abholte, wusste sie nichts von einer Zwillingsschwester.

Auch in den Adoptionsunterlagen gab es keinen Vermerk. Lediglich der indonesische Taxifahrer, der die Familie damals zum Rückflug nach Schweden zum Flughafen brachte, sprach die Eltern auf Lins Schwester an. Überrascht notierten sie alle Daten, die der Mann ihnen nennen konnte und recherchierten Zuhause nach den Adoptiveltern von Lins Schwester Emelie. Nach mehreren Treffen jedoch waren beide Elternpaare fest davon überzeugt, dass Lin und Emelie keine Schwestern sein können, da sie sich kaum ähnelten und in den Geburtsurkunden verschiedene Väter eingetragen waren.

Dass beide die selbe Mutter hatten, sahen die schwedischen Adoptiveltern als Fehler an und da es damals noch keine DNA-Tests gab, trennten sich die Wege der Schwestern aufs Neue. Erst als Emelie heiratete und ihre eigene Familie gründen wollte, dachte sie über ihre Adoption nach und fragte ihre Mutter, die ihr die Geschichte von ihrer angeblichen Schwester erzählte. Emelie beschloss nach dieser Schwester zu suchen und wurde schließlich im Online-Netzwerk Facebook fündig.

Anfang des letzten Jahres, knapp 30 Jahre nach ihrer Geburt, trafen sich die Schwestern erstmals wieder und sind seitdem unzertrennlichn. Ein DNA-Test ergab schließlich, dass die beiden mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,98 Prozent Geschwister sind. Nun planen die Schwestern in Indonesien gemeinsam nach ihren leiblichen Eltern zu suchen.