Infantile Amnesie - das Gehirn Erwachsener löscht mit der Zeit die frühen Kindheitserinnerungen

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2011

Oma und Opa erzählen gern aus ihrer Jugend und auch jüngere Erwachsene denken gern an die Schulzeit, Ausbildung oder Studium zurück. Dennoch können sich die Wenigsten an ihre früheste Kindheit erinnern.

Die Hirnforschung sagt, dies ist normal und bezeichnet das Phänomen als "infantile Amnesie". Erinnerungen, die auf Zeiten vor dem vierten Lebensjahr zurückgehen, verschwinden in den Tiefen des Langzeitgedächtnisses und können kaum ins Bewusstsein geholt werden. Eine Studie betreute Kinder und besuchte sie alle zwei Jahre, um sie nach Erinnerungen zu befragen.

Die Langzeitstudie zeigte, dass unsere frühste Erinnerung steigt, je älter wir werden. Jugendliche erinnern sich also zum Beispiel an ein Kindergartenerlebnis, werden als Großeltern aber ihre frühste Erinnerung aus der Schulzeit beziehen. Die älteste Erinnerung ist also auf keinen Fall fix, sondern wandert mit unsren Lebensjahren aufwärts.