Infizierte Wunden nach einer ambulanten Operation - Frühere Kontrolltermine würden die Quote senken

Von Cornelia Scherpe
6. März 2014

Viele kleinere Eingriffe erfordern keinen Aufenthalt im Krankenhaus, sondern können ambulant durchgeführt werden. Für viele Patienten bedeutet das eine enorme seelische Entlastung, denn sie dürfen nach der OP und einer kurzen Ruhephase wieder nachhause.

Statistiken zeigen, dass es nach solchen ambulanten Operationen zu diversen Komplikationen kommen kann. Eine der unerfreulichen Nachwirkung ist die Wundinfektion. Sie macht zwar nur circa ein Siebtel der häufigen Probleme aus, doch unschön ist sie in jedem Fall.

Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt nun, dass die Quote der infizierten Wunden deutlich gesenkt werden könnte, wenn der erste Kontrolltermin nach der OP früher angesetzt wird als bisher. Aktuell liegt dieser Termin bei drei Wochen nach dem Eingriff.

Zwei Drittel aller Wundinfektionen stellten sich in den ersten 14 Tagen ein

Die Forscher hatten 284.098 ambulante Operationen verfolgt und den weiteren Genesungsweg der Patienten dokumentiert. Umgerechnet auf jeweils 1.000 Fälle mussten sich im Schnitt 3,9 Patienten innerhalb von zwei Wochen nach der Operation wieder bei einem Arzt vorstellen, da ihre Wunde sich gefährlich infiziert hatte. Ganze 90 Prozent der Patienten mussten sogar stationär versorgt werden.

Dabei hatte es statistisch keine Rolle gespielt, ob es sich bei dem Eingriff um eine offene OP gehandelt hatte, oder aber um eine minimal-invasive Operation. Das überraschte, da man bisher davon ausgeht, dass offene Operationen von Natur aus ein höheres Infektionsrisiko mit sich bringen. Nach einem Monat lag die Quote bereits bei 4,84/1.000 Patienten. Daraus lässt sich ableiten, dass zwei Drittel aller Wundinfektionen sich in den ersten 14 Tagen einstellten. Das Risiko ist in diesem Zeitraum offenbar am größten und daher sollte nicht erst nach drei Wochen ein Kontrolltermin angesetzt werden.