Infobroschüren für Vermögensanlagen verstoßen gegen gesetzliche Anforderungen

Von Petra Schlagenhauf
27. Mai 2013

Seit inzwischen einem Jahr gibt es nun eine gesetzliche Vorgabe bezüglich der Informationsbroschüren für Vermögensanlagen, unter die etwa geschlossene Fonds oder Namensschuldverschreibungen fallen. Wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest und des Verbraucherzentrale Bundesverband nun ergab, genügen diese jedoch nicht den Anforderungen.

Jeder private Anleger kann in die verschiedensten Projekte investieren und sich mit seinem Vermögen etwa an solchen Objekten wie einer Windkraft- oder Solaranlage oder an einem Frachtschiff beteiligen. Den Wenigsten ist jedoch klar, dass die Investition in solche Objekte mit einem sehr hohen Risiko verbunden ist.

Experten schätzen, dass zwischen 50 und 70 Prozent aller geschlossenen Fonds der letzten 20 Jahre enorme Kapitalverluste eingefahren haben. Zudem seien 90 Prozent aller Fonds nie zu ihrem Anlageziel gekommen, sodass die Anleger unter Umständen ihre gesamte Investition verlieren. Alleine 2012 seien rund 3,8 Milliarden Euro in geschlossene Fonds geflossen.

Eine gesetzliche Regelung schreibt seit Juni 2012 vor, dass die Anbieter solcher Anlageformen ihren Kunden eine Informationsbroschüre mit einem Umfang von nicht mehr als drei DIN-A4-Seiten zur Verfügung stellen müssen, in welcher sämtliche wichtigen Daten zum entsprechenden Anlageprojekt kurz und verständlich festgehalten sind. Auch die möglichen Chancen und Risiken sowie die Kosten und Provisionen müssen hier festgehalten sein. Wie Prüfungen nun jedoch ergeben haben, wurde bei vielen Broschüren gegen geltende Pflichten verstoßen.

Gerade einmal eine einzige Infobroschüre konnte durch ausreichende und detaillierte Infos zum Anlageprodukt bestehen. In den meisten Fällen würden die Informationsblätter lediglich juristische Phrasen enthalten, sinnvolle Informationen finde man hingegen selten. Oftmals wurden sogar wichtige Informationen verschwiegen, wie etwa, an welchem Standort sich eine Solaranlage befindet und welche Stromproduktion zu erwarten wäre.

Auch die Kosten wurden oftmals nur vage angegeben, die Nebenkosten wurden oft nicht erwähnt. Was etwa auch gerne verschwiegen wird, ist der mögliche Totalverlust, oder dass diese Form der Vermögensanlage auf keinen Fall zur Altersvorsorge geeignet ist.